Es diskutierten Barbara Haid (ÖBVP), Andreas Huss (ÖGK) und Susanne Pointner (ÖBVP) über Lösungsansätze zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung in Österreich.
Wien (OTS) - Mindestens 23% der Bevölkerung erkranken jährlich an psychischen, krankheitswertigen Störungen, wobei nur 14% im aktuellen Versorgungssystem erfasst werden. 7% der Bevölkerung könnten für psychotherapeutische Behandlung motiviert werden. Durch die aktuellen Versorgungsangebote können wir derzeit aber lediglich die Hälfte (3,8%) der registrierten Betroffenen (bei einer Dunkelziffer von 9%) psychotherapeutisch versorgen. Derzeit können wir ca. 1% der Menschen mit kassenfinanzierter Psychotherapie (Kassenpsychotherapie) versorgen, ein weiteres Prozent erhält einen Zuschuss (Wahlpsychotherapie).
Es gibt zwei gute Nachrichten:
1. Die österreichische Gesundheitskasse hat das Kontingent für kassenfinanzierte Psychotherapie laufend erhöht und plant den weiteren Ausbau der Kapazitäten sowie eine Verbesserung der Rahmenbedingungen.
2. Das neue Psychotherapiegesetz bietet einen fundierten und vielseitigen Rahmen für die Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung durch:
- Akademisierung der Psychotherapie
- Breiten und leistbaren Zugang zur Ausbildung
- Verankerung von psychosozialen Versorgungseinrichtungen, Lehrpraxen, Clearingstellen, Ambulanzen und interdisziplinären Gesundheitszentren.
- Neues Gremium für Berufsangelegenheiten zur Erfüllung des gesetzlichen Auftrags, insbesondere zu Fragen der psychotherapeutischen Versorgung im niedergelassenen und institutionellen Bereich
- Erweiterung der psychotherapeutischen Ressourcen durch die Zurverfügungstellung der Psychotherapeut:innen in Fachausbildung unter Lehrsupervision in der Berufsliste
ÖGK-Arbeitnehmer:innen-Obmann und Vorsitzenden-Stv. des Dachverbands der Sozialversicherungsträger Andreas Huss: „Endlich haben wir erreicht, dass es eine öffentliche Ausbildung für Psychotherapeut:innen geben wird. Damit überwinden wir eine langjährige Hürde und können in Zukunft ein Ende der sozialen Selektion beim Ausbildungszugang für Psychotherapeut:innen erwarten, die durch die bisher sehr hohen Ausbildungskosten entstanden ist. Durch die öffentliche universitäre Ausbildungsmöglichkeit sichern wir für die Zukunft einen ausreichenden und sehr gut qualifizierten Nachwuchs für die Versorgung und können weiter daran arbeiten, den einheitlichen Leistungsausbau erfolgreich weiterzuführen.“
Susanne Pointner, Vorsitzende des Ausbildungs- und Methodenforums ÖBVP: „Mit dem neuen Psychotherapiegesetz wird ein guter Rahmen für Kooperation mit klaren Berufsprofilen und auf Augenhöhe mit den Patient:innen, anderen Berufsgruppen und Verantwortungsträger:innen geschaffen.
ÖBVP Präsidentin Haid ergänzt: „11.807 eingetragene Psychotherapeut:innen und über 9.000 angehende Kolleg:innen in den Ausbildungen sind bereit, mit den politischen Entscheidungsträgern und Stakeholdern die Verantwortung für eine barrierefreie, rasche und unbürokratische psychotherapeutische Gesamtversorgung in Österreich zu übernehmen.“
Rückfragen & Kontakt:
Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Mag.a Claudia Pokorny
Öffentlichkeitsarbeit
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oebvp.pokorny@psychotherapie.at
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https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240313_OTS0107/psy...Quelle: OTS0107 am 13.03.2024 13:03 Uhr