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Der Seele Aufmerksamkeit schenken

Wien (OTS) - Der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) fordert anlässlich des Internationalen Tages der seelischen Gesundheit verstärkte Präventionsmaßnahmen für seelische Gesundheit - die Möglichkeit, Psychotherapie (rechtzeitig) in Anspruch nehmen zu können, ist dabei ein wesentlicher Faktor

Nach Schätzungen der WHO wird im Jahr 2010 die Depression die Volkskrankheit Nr. 1 sein und dies ist nur eine von vielen Untersuchungen, die aufzeigen, dass seelische Krisen und psychische Krankheiten in den westlichen Industrieländern zunehmen.

Dr. Margret Aull, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP) auf die Frage nach den Ursachen: "Natürlich sind die Gründe für die Zunahme seelischen Leides jeweils auf dem subjektiven Lebenshintergrund im Einzelfall zu verstehen, trotzdem gilt es auch auf die krankmachende Wirkung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen aufmerksam zu machen: Im Zuge der Globalisierung vervielfacht sich die Entwicklungsgeschwindigkeit des Individuums sowie gesellschaftlicher Veränderungsprozesse und geht mit einem radikalen Wertewandel verbunden mit der Auflösung traditioneller Lebensformen einher.

Die Zukunft ist für den Menschen weniger planbar geworden, unsere Lebensentwürfe können sich über weite Strecken nicht mehr an Gelungenem der vorherigen Generationen orientieren - denken Sie nur an die Veränderungen in der Arbeitswelt, die Krise des Sozialstaates, an den sich verschärfenden Generationenkonflikt, den Wandel im Verständnis der Geschlechterrollen und damit einhergehend die unterschiedlichsten Familienkonstellationen und Familienbilder.

Die zunehmende Komplexität von Aufgaben der Lebensbewältigung und zugleich die individualisierten hohen Ansprüche an ein gelingendes Leben haben häufig zur Folge, dass die Angst vor der eigenen Zukunft wächst. Angst und zunehmende reale materielle Not sind in unserer Erfolgsgesellschaft" tabuisiert und führen in die Isolation. Im Sinne des oben Gesagten gilt es neben der Zunahme depressiver Erkrankungen, auch das vermehrte Auftreten von Angst- und Panikstörungen, sowie Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen wahr und vor allem ernst zu nehmen. Existenzielle Krisen und seelische Krankheiten sind die häufigsten Hintergründe bei der Entscheidung, sein Leben zu beenden. Dabei zeigt konsequent umgesetzte
Suizidprävention, wie wirksam gut koordinierte und umfassende Präventionsprogramme sind: Die Zahl der Suizide sinkt seit 1986 kontinuierlich, wobei die Initiativen in der Bundeshauptstadt Wien als besonders erfolgreich beschrieben werden können. (Quelle: Kriseninterventionszentrum, Statistik).

"Die Stärkung sozialer Kompetenz, der Umgang mit Stress und vor allem das Bemühen, Probleme zu benennen und an einer Bewältigung zu arbeiten, sollten endlich in die Schulen aber auch in das Berufsleben Eingang finden", so die Präsidentin Dr. Aull. Zugleich ist es wichtig, auch in der Öffentlichkeit Angst besetzte und daher tabuisierte Themen wie z.B. Suizid anzusprechen und in dem Zusammenhang v.a. die Bevölkerung zu informieren, wo Hilfe und Unterstützung gefunden werden kann. Dies gilt sowohl für unmittelbar Betroffene als auch für Angehörige. Der österreichweite kostenfreie Zugang zur psychotherapeutischen Behandlung wäre eine wesentliche Säule in der Prävention, aber auch in akuten Krisen. Hier besteht seit 15 Jahren akuter Handlungsbedarf seitens der Gesundheitspolitik.

Rückfragehinweis:
Dr. Margret Aull
1030 Wien, Löwengasse 3/5/6
Tel. 01/ 513 17 304
mailto:oebvp@psychotherapie.at

http://www.oebvp.at
Quelle: ÖBVP

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