Inhalt:
Wenn Menschen in Psychotherapie oder Beratung kommen, schildern sie zunächst ihre Probleme und berichten von den Schwierigkeiten, die sie haben - oft mit anderen Menschen. Häufig sind diese Berichte Aufzählungen von Vorkommnissen oder Darlegungen von Befindlichkeiten, zumeist wenig angebunden an das Erleben dahinterliegender Beweggründe.
Deshalb genügt es seitens der Gesprächsführenden nicht, in diesen Erzählungen lediglich empathisch mitzuschwingen. Es helfen auch keine Überlegungen zu Theorien über das Erlebte und Tools greifen ebenfalls nur bedingt.
Wie also gelingt es, Menschen zu sich und ihrem tatsächlichen Erleben zu führen? Denn erst, wenn sich Menschen verstehen und Erkenntnisse gewinnen, werden sie diese in Handlungen oder Haltungen umsetzen. Zu einer Erkenntnis gelangen sie aber nur, wenn sie etwas unmittelbar angeht, es also bedeutungsvoll ist, weil es existenzielle Relevanz für ihr Leben hat. Wie kann es gelingen, Gespräche so zu führen, dass sie als bedeutungsvoll - und nicht als Reden-Über - erlebt werden?
Im Webinar werden wesentliche Bedingungen für existenzielle Kommunikation dargelegt: das Erleben, das Bewegende und der Bedeutungsgehalt. Es werden Schritte beschrieben, wie Wesentliches in einem phänomenologischen Prozess durch den/die Gesprächsführende:n erfasst werden kann. Und es wird gezeigt, wie dieses durch Anfragen erschlossen werden kann bei gleichzeitiger Wahrung einer Haltung der Offenheit, ohne Deutung oder Suggestion - eine Gesprächsführung, die Begegnung zwischen Menschen und am Thema stiftet, um Erkenntnis zu ermöglichen. Sollte noch Zeit sein, lassen sich Spezifika einzelner Störungsbilder, die diesen Prozess erschweren, mit ihren Möglichkeiten, trotzdem Zugänge zu finden, erörtern.