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News > Gewalt an Frauen - trauriger Alltag mit psychosozialen Folgen

Psychotherapie zum Abbau der Gewaltbereitschaft

Wien (OTS) -

Zum Internationalen Tag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen

Jede fünfte Frau – also 20 Prozent der Frauen – ist ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede 3. Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren. Jede 7. Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr von Stalking betroffen.

Nicht zu vergessen, dass Kinder von der Gewalt gegen ihre Mütter immer mit betroffen sind, entweder direkt oder indirekt, indem sie ZeugInnen der Gewalt werden, oder beides. Frauen und Mädchen erfahren Gewalt überwiegend im Beziehungs- oder familiären Umfeld.

Partnergewalt an Frauen kann viele Formen annehmen und sie kann tödlich sein: Denn auch die Mehrheit der Morde an Frauen erfolgt im Familienkreis. Laut österreichischer Kriminalstatistik gab es im Jahr 2018 41 Morde an Frauen, 2014 waren es 19 – ein trauriger Anstieg.

Ursache bzw. ein Nährboden für Gewalt ist häufig ein traditionell-hierarchisches Geschlechterverständnis, vor allem wenn es mit Diskriminierung und Respektlosigkeit gegenüber der Frau und existenzieller Abhängigkeit der Frau vom Mann einhergeht. Bei den männlichen Gewalttätern sind die Ursachen Faktoren wie Persönlichkeitsstörungen, mangelnde Kommunikationsfähigkeit, stark dominantes, manipulatives Verhalten, Eifersucht und Kontrollwahn. Alkohol spielte in vielen Fällen eine verstärkende, enthemmende Rolle. Hinzu kommen Muster aus der Kindheit, denn viele Täter waren in ihrer Kindheit selbst Opfer von Gewalt. Die Auswirkungen: Psychosoziale, gesundheitliche und ökonomische Langzeitfolgen

Rechtzeitige Psychotherapie hilft! – Gewalt erkennen und Gewalttraumata heilen

Hilfe wird manchmal aus Scham oder Hilflosigkeit nicht in Anspruch genommen. Diese wäre jedoch wichtig, um traumatisierten Frauen, die oftmals unter einer posttraumatischen Störung mit Selbstverletzung, Sinn- und Hoffnungslosigkeit oder wiederkehrenden Suizidgedanken leiden, aus der Abwärtsspirale zu helfen. Auch Kinder, die von Gewalt betroffen sind, sollten eine Chance bekommen, die verletzenden Erfahrungen in einer Psychotherapie be- und verarbeiten zu können. Das ist zugleich eine präventive Maßnahme, denn damit kommt oft das ganze Familiensystem in einen Verarbeitungsprozess, der die Wiederholungsdynamik stoppen kann, damit Gewaltmuster nicht fortgeführt werden.
Glücklicherweise heilen viele Menschen auch von Gewalttraumatisierungen spontan. Dennoch müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass Gewalttraumata unbehandelt ein hohes Krankheitsrisiko darstellen.

Daher ist es umso wichtiger, dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, uneingeschränkt psychotherapeutische Behandlung zu bekommen.
Hier ist das Gesundheitssystem aufgefordert, die Kontingente für kassenfinanzierte Psychotherapie-Stunden aufzuheben und den Kostenzuschuss zur Psychotherapie einheitlich auf 50 Euro anzuheben.

Weiters fordert der Österreichische Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) von der Sozialversicherung die Finanzierung von Psychotherapie für Männer mit Gewaltpotential, um Gewalt und Aggression zu reduzieren. Etwa in Gruppentherapien, wo sie lernen, Konflikte gewaltfrei zu lösen.
In den Abbau der Gewaltbereitschaft zu investieren, ist jedenfalls viel kostengünstiger und besser als Folgeschäden und -kosten nach Gewaltübergriffen.

PsychotherapeutInnen findet man - nach Region und Schwerpunkten - in der PsychotherapeutInnen-Suche des ÖBVP unter: www.psychotherapie.at/psychotherapeutinnen-suche

Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555

Rückfragen & Kontakt:

Österreichischer Bundesverband für Psychotherapie
Mag. Barbara Zsivkovits
Öffentlichkeitsarbeit
01/512 70 90-23
oebvp.zsivkovits@psychotherapie.at
www.psychotherapie.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OBP0001

https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20191125_OTS0087/gew...
Quelle: OTS0087, 25. Nov. 2019, 10:45

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